Was Sie über Hagenbach (Rheinland-Pfalz) wissen sollten.
Hagenbach ist eine kleine Stadt im Südwesten Deutschlands, die an der Grenze zu Frankreich liegt. Die Stadt hat eine lange Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Heute ist Hagenbach vor allem für seine malerische Altstadt, seine kulturellen Veranstaltungen und seine Nähe zur Natur bekannt. Die Geschichte von Hagenbach ist eine spannende und lehrreiche Reise durch die Jahrhunderte
Hagenbach war schon in der Vorgeschichte besiedelt, wie zahlreiche Bodenfunde belegen. Der berühmteste davon ist der Hortfund von Hagenbach, der aus Silberschmuck besteht, der vermutlich aus einem römischen Tempelbezirk in Aquitanien stammt und von germanischen Kriegern im 3. Jahrhundert erbeutet wurde. Der Fund wird heute im Historischen Museum der Pfalz in Speyer aufbewahrt.
Hagenbach im Mittelalter und in der Neuzeit
Hagenbach wurde vermutlich um 850 n. Chr. gegründet und hieß bis Ende des 16. Jahrhunderts Hagenbuch, was althochdeutsch für Hainbuche ist. Das Stadtwappen zeigt noch heute eine Hainbuche. Die erste urkundliche Erwähnung von Hagenbach stammt aus dem Jahr 1146, als der berühmte Abt Bernhard von Clairvaux auf seiner Rheinreise nach Speyer hier Station machte. Bernhard von Clairvaux erwähnte Hagenbach in seinem Reisetagebuch als erste urkundliche Erwähnung der Stadt. Im Jahr 1281 verlieh König Rudolf von Habsburg Hagenbach das Stadtrecht, das unter anderem das Marktrecht, das Recht auf eine Stadtmauer, das Recht auf kommunale Selbstverwaltung und das Recht auf städtische Gerichtsbarkeit beinhaltete. Hagenbach war eine freie Stadt, die sich selbst verwaltete und das Marktrecht und das Münzrecht besaß. Das Stadtwappen zeigt eine Hainbuche, die an den ursprünglichen Namen Hagenbuch erinnert.
Hagenbach war im Mittelalter und in der frühen Neuzeit oft Schauplatz von kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Herrschaften und Mächten. So wurde die Stadt mehrmals von Franzosen, Schweden, Spaniern und Deutschen belagert, geplündert und zerstört. Besonders schwer traf es Hagenbach im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) und im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688-1697), als die Stadt fast vollständig niedergebrannt wurde. Auch im Spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714) und im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) litt Hagenbach unter den Kriegswirren.
Im 19. Jahrhundert gehörte Hagenbach zum Großherzogtum Baden und erlebte einen wirtschaftlichen Aufschwung durch den Bau der Eisenbahnlinie Karlsruhe-Wörth-Lauterbourg im Jahr 1855. Die Stadt profitierte von der Nähe zum Rhein und zum Elsass und entwickelte sich zu einem Zentrum des Tabakanbaus und der Zigarrenherstellung. Auch die Landwirtschaft, das Handwerk und der Handel blühten.

Hagenbach im 20. und im 21. Jahrhundert
Im 20. Jahrhundert musste Hagenbach erneut die Schrecken des Krieges erleiden. Im Ersten Weltkrieg (1914-1918) fielen viele junge Männer aus der Stadt an der Westfront. Im Zweiten Weltkrieg (1939-1945) wurde Hagenbach zweimal evakuiert: einmal im September 1939 nach Mainfranken und einmal im Dezember 1944 nach verschiedenen Orten in Deutschland. Die Stadt wurde mehrmals von alliierten Bombern angegriffen und beschädigt. Am 23. März 1945 wurde Hagenbach von amerikanischen Truppen befreit.
Nach dem Krieg begann der Wiederaufbau und die Modernisierung von Hagenbach. Die Stadt erhielt eine neue Infrastruktur, neue Wohngebiete, neue Schulen, neue Sportanlagen und neue Gewerbegebiete. Die Einwohnerzahl stieg von rund 3000 im Jahr 1950 auf über 5000 im Jahr 2000 an. Hagenbach pflegt seit 1967 eine Städtepartnerschaft mit der französischen Gemeinde Lauterbourg und seit 1988 mit der italienischen Gemeinde San Giorgio di Mantova. Die Stadt ist heute ein attraktiver Wohn- und Wirtschaftsstandort mit einer lebendigen Kultur- und Vereinsszene.
Wenn Sie mehr erfahren möchten, machen Sie einen Spaziergang durch die historische Altstadt mit ihren Sehenswürdigkeiten wie dem Rathaus, der Stadtkirche oder dem Tabakschuppen.
Hagenbach entwickelte sich zu einem wichtigen Wirtschafts- und Kulturzentrum in der Region. Sie pflegt enge Beziehungen zu ihren Nachbargemeinden und zu ihrer Partnerstadt Saint-Maurice-l’Exil in Frankreich. Sie bietet ihren Einwohnern und Besuchern viele Sehenswürdigkeiten, wie die historische Altstadt mit dem Rathaus, der Stadtkirche und dem Museum, den Altrhein mit seinen Naturschutzgebieten, den Bienwald mit seinen Wander- und Radwegen und den Rhein mit seinen Freizeitmöglichkeiten.

Die Altstadt von Hagenbach ist geprägt von Fachwerkhäuser. Hier können Sie durch die engen Gassen schlendern. Hagenbach ist auch ein Ort für Kulturfreunde. Die Stadt veranstaltet regelmäßig Feste, Märkte und Konzerte, die Besucher aus nah und fern anziehen. Ein Highlight ist der Weihnachtsmarkt im Dezember, der mit seinen Buden, Lichtern und Leckereien für eine festliche Stimmung sorgt.
Wer die Natur liebt, kommt in Hagenbach ebenfalls auf seine Kosten. Die Stadt liegt am Rande des Bienwaldes, einem großen Waldgebiet, das zu Spaziergängen, Radtouren oder Picknicken einlädt. Im Sommer können Sie sich im Freibad Hagenbach erfrischen oder an den Rhein fahren, der nur wenige Kilometer entfernt ist. Im Winter können Sie die verschneite Landschaft genießen oder einen Ausflug in die nahegelegenen Vogesen oder den Schwarzwald machen.
Hagenbach ist eine Stadt mit Charme und Charakter, die viel zu bieten hat. Ob Sie sich für Geschichte, Kunst oder Natur interessieren, hier finden Sie etwas für jeden Geschmack. Besuchen Sie Hagenbach und entdecken Sie selbst, was diese Stadt so besonders macht.
Mehr über die wechselvolle und spannende Geschichte der Stadt Hagenbach erfahren Sie hier.