10 Tipps für den Gehörschutz

Das Gehör ist ein wertvolles Sinnesorgan, das uns ermöglicht, mit unserer Umwelt zu kommunizieren und zu interagieren. Leider ist es auch sehr empfindlich und kann durch zu laute oder zu lange Geräusche geschädigt werden. Lärmschwerhörigkeit ist eine der häufigsten Berufskrankheiten und kann zu dauerhaften Beeinträchtigungen führen. Um das Gehör zu schützen und gesund zu erhalten, sollten Sie einige Tipps beachten:

  1. Vermeiden Sie Lärmquellen, wenn möglich. Schalten Sie laute Geräte aus oder reduzieren Sie die Lautstärke, wenn Sie sie nicht benötigen.
  2. Tragen Sie geeigneten Gehörschutz, wenn Sie sich in einer lauten Umgebung befinden oder lärmintensive Tätigkeiten ausüben. Es gibt verschiedene Arten von Gehörschutz, wie z.B. Ohrstöpsel, Kapselgehörschützer oder individuell angepasste Otoplastiken.
  3. Wählen Sie den Gehörschutz nach der Lärmsituation, der Tragedauer, dem Tragekomfort und der Passgenauigkeit aus. Achten Sie auch auf die Kompatibilität mit anderen persönlichen Schutzausrüstungen, wie z.B. Schutzbrillen oder Helmen.
  4. Beachten Sie die Kennzeichnung und die Gebrauchsanweisung des Gehörschutzes. Informieren Sie sich über die Schalldämmung, die der Gehörschutz bietet, und überprüfen Sie regelmäßig seinen Zustand und seine Funktion.
  5. Setzen Sie den Gehörschutz richtig auf und ab. Achten Sie darauf, dass er gut sitzt und keine Lücken oder Falten bildet. Reinigen Sie ihn nach Gebrauch und bewahren Sie ihn an einem sauberen und trockenen Ort auf.
  6. Nehmen Sie den Gehörschutz nicht ab, solange Sie sich in einer lauten Umgebung befinden. Auch kurze Unterbrechungen können die Schutzwirkung verringern und das Gehör schädigen.
  7. Gönnen Sie Ihrem Gehör regelmäßig Ruhepausen. Verlassen Sie die laute Umgebung für einige Minuten oder suchen Sie sich einen ruhigen Ort zum Entspannen.
  8. Hören Sie Musik in einer angemessenen Lautstärke. Verwenden Sie Kopfhörer, die das Ohr gut abschirmen und vermeiden Sie es, die Lautstärke zu erhöhen, um Umgebungsgeräusche zu übertönen.
  9. Achten Sie auf mögliche Anzeichen einer Hörminderung, wie z.B. Schwierigkeiten beim Verstehen von Gesprächen, Pfeifen oder Rauschen im Ohr oder Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen.
  10. Lassen Sie Ihr Gehör regelmäßig von einem Arzt oder einem Hörgeräteakustiker überprüfen. Wenn Sie eine Hörminderung feststellen oder vermuten, suchen Sie rechtzeitig professionelle Hilfe.

Mit diesen Tipps können Sie Ihr Gehör schützen und Ihre Lebensqualität verbessern.

Welche Normen gibt es für den Gehörschutz?

Gehörschutz ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeitssicherheit, denn Lärm kann zu dauerhaften Hörschäden oder sogar Taubheit führen. Um die Gesundheit der Arbeitnehmer zu schützen, gibt es verschiedene Normen für den Gehörschutz, die je nach Branche und Lärmbelastung unterschiedliche Anforderungen stellen.

Die wichtigsten Normen für den Gehörschutz sind:

  • DIN EN 352: Diese Norm legt die allgemeinen Anforderungen an Gehörschützer fest, wie z.B. die Kennzeichnung, die Prüfung und die Gebrauchsanleitung. Sie gilt für alle Arten von Gehörschützern, wie z.B. Kapselgehörschützer, Gehörschutzstöpsel oder Gehörschutz mit elektronischen Funktionen.
  • DIN EN 458: Diese Norm gibt Empfehlungen für die Auswahl, den Einsatz und die Pflege von Gehörschützern. Sie enthält auch Informationen über die Lärmexposition und die Hörminderung sowie über die Vorteile und Nachteile verschiedener Gehörschutztypen.
  • DIN EN ISO 4869: Diese Norm beschreibt die Messmethoden zur Bestimmung der Schalldämmung von Gehörschützern. Sie definiert auch die Begriffe Schalldämmung, Schalldruckpegel und H-M-L-Werte, die zur Angabe der Leistungsfähigkeit von Gehörschützern verwendet werden.
  • DIN EN ISO 11904: Diese Norm beschreibt die Messmethoden zur Bestimmung der effektiven Schalldämmung von Gehörschützern im realen Einsatz. Sie berücksichtigt dabei auch individuelle Faktoren wie die Passform, den Sitz und den Verschleiß der Gehörschützer.

Diese Normen sollen sicherstellen, dass der Gehörschutz einen ausreichenden Schutz vor Lärm bietet und gleichzeitig den Komfort und die Kommunikation der Arbeitnehmer nicht beeinträchtigt. Die Einhaltung der Normen ist daher sowohl für die Hersteller als auch für die Anwender von Gehörschutz wichtig.

Was sind H-M-L-Werte?

H-M-L-Werte sind ein Maß für die Schutzwirkung von Gehörschutzprodukten vor Lärm. Sie stehen für die Schalldämmung in den drei Frequenzbereichen H (igh) für hoch, M (edium) für mittel und L (ow) für tief. Je höher die H-M-L-Werte sind, desto besser ist der Gehörschutz.

Warum sind H-M-L-Werte wichtig?

Lärm kann zu bleibenden Gehörschädigungen führen, wenn er zu laut oder zu lange andauert. Daher ist es wichtig, sich richtig zu schützen. Der Tages-Lärmexpositionspegel und der Spitzenschalldruckpegel am Arbeitsplatz bestimmen, ab wann Gehörschutz getragen werden muss. Die gewählte Schutzausrüstung muss sicherstellen, dass der Schalldruckpegel am Ohr des Anwenders die gesetzlichen Grenzwerte nicht überschreitet.

Die Auswahl von Gehörschutz nach den H-M-L-Werten ist genauer als die Auswahl über den SNR-Wert (Single Number Rating), der einen gemittelten Dämmwert über alle relevanten Frequenzen angibt. Mit den H-M-L-Werten kann man den Gehörschutz besser an die spezifische Lärmbelastung anpassen. Zum Beispiel kann man bei einem Lärm mit hohem Anteil an tiefen Frequenzen einen Gehörschutz mit hohem L-Wert wählen.

Wie werden H-M-L-Werte bestimmt?

Die H-M-L-Werte werden nach der Norm EN 352-1 für Kapselgehörschützer und nach der Norm EN 352-2 für Stöpselgehörschützer bestimmt. Dabei wird der Gehörschutz an einer Reihe von Probanden getestet und die Schalldämmung in den drei Frequenzbereichen gemessen. Die H-M-L-Werte sind die arithmetischen Mittelwerte der Schalldämmung über alle Probanden.

Die H-M-L-Werte werden in Dezibel (dB) angegeben und sind auf der Verpackung oder dem Produkt selbst zu finden. Ein Beispiel für H-M-L-Werte bei einem Kapselgehörschutz ist: H 27 dB, M 22 dB, L 15 dB . Das bedeutet, dass der Gehörschutz den Lärm im hohen Frequenzbereich um 27 dB, im mittleren Frequenzbereich um 22 dB und im niedrigen Frequenzbereich um 15 dB reduziert.